Balkanroute Tag #2 Slowakei-Rumänien

Der Sonntag zeigte sich von seiner besten Seite. Die Sonne lachte und zum Glück blieben die Traktoren aus, Hannes nutzte es um ausgiebig auszuschlafen und ich um meine 5km Runde zum Dorf und zurück zu joggen.

Nix los auf dem Bauernhof

Maja hatte uns frische Hörnchen und ein Kleines Frühstück in die Küche gelegt, dass wir gerne annahmen.

Da ich die slowakische Maut umfahren wollte, suchte ich einen Landweg um bei Komaróm die Donau und somit die ungarische Grenze zu überqueren.

Grenzbrücke bei Komarón

Da für Ungarn heute nur Transit geplant war, wir aber auf der weiteren Reise nochmal durchfahren werden, habe ich gleich eine Monatsvignette bei E-Matrica gekauft. Nach einem kurzen Tank- und Vesperstop bei Kescemet ging es dann bei Arad über die rumänische Grenze.

Grenze bei Arad

Irgendwie wollten die Kilometer zum Ziel nicht weniger werden. Je weiter wir nach Siebenbürgen unserem Ziel das Corvin Castle in Hunedoara kamen, umso wärmer wurde es. An einem noch nicht fertig gebauten Abschnitt der A1 bei Cosava hatte die BERTHA uns 47 Grad Außentemperatur angezeigt, ohne Klima wäre das eine Katastrophe gewesen.

Rumänische Häuserblöcke in Hunedoara

Während sich der Himmel sich spürbar verdunkelte und riesige Gewitterwolken aufzogen, erreichten wir das ehemalige Städtchen Eisenmarkt, heute Hunedoara. Hannes erschrak als wir in die Seitenstraße zu unserer heutigen Unterkunft abbogen. Hier schien seit Jahrzehnten die Zeit stehen geblieben. Mich erinnerte alles stark an die Reisen nach Russland und die Ukraine vor vielen Jahren. Unser heutiger Gastgeber war Claudiu und sein wirklich schönes Zimmer in dem doch sehr alten und unsanierten Wohnblock. Da wir es noch zur Burg schaffen wollten, nutzten wir eine Regenpause und liefen los… leider in die falsche Richtung. Nachdem ich merkte das wir uns immer mehr vom Ziel entfernten, statt zu nähern war es bereits zu spät. Die dicken schwarzen Wolken öffneten ihre Tore und es prasselte und donnerte auf uns nieder. Klitschnass fragte ich am nahegelegenen Kaufland mehrere Taxifahrer ob sie uns zum Castle oder wie man dort eher sagte Castelle fahren könnten. Beim dritten Fahrer hatten wir Glück, er akzeptierte meine VISA und wir stiegen ein. Kaum das er uns an der Burg ausstiegen ließ platschte es schon wieder los. Wir retteten uns unter einen Souvenir Stand und warteten den Schauer ab.

Sturzregen am Corvin Castle

Auf Regen folgt Sonnenschein und so war es uns nach 15min. Wartezeit vergönnt zur Burg hochzulaufen. Das Corvin Castle ist neben Schloss Bram wegen Graf Dracula eine der Hauptsehenswürdigkeiten in Transilvanien.

Schnappschuss vom Corvin Castle

Während es von außen einen mächtig gewaltigen Eindruck macht, waren wir im Innern eher ernüchtert, war es doch viel kleiner als eigentlich gedacht. Hannes ging bei den Eintrittsgeldern als Student durch und so war der Trip dorthin eine sehr günstige Sache (Taxi 13,50 Lei, Eintritt für uns beide 65 Lei).

Auf dem Rückweg zur Unterkunft kamen wir zu Fuß am noch aus alter Ostblockzeit stammenden Forschungsinstitut des dem Ort namensgebenden Eisenwerkes vorbei. Nach einer üppigen Portion Gyros ging’s dann ins Bett.