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  • Balkanroute Tag #12 Budapest

    Balkanroute Tag #12 Budapest

    Nachdem Monika uns ein perfektes ungarisches Frühstück servierte, machten sie sich auf den Weg zu einer Überraschungsparty und wir gönnten der Bertha eine Auszeit und machten uns zu Fuß Richtung Érd felsö Bahnhof. Von hier war ich während meiner Besuche in vergangenen Jahren immer mit dem Vorortzug nach Budapest gefahren, warum also heute ein neues Experiment wagen…

    Nach gut 10 Minuten Wartezeit war der Zug auch schon da und im Gegensatz zu dem was ich so bei DB Regio in Deutschland gewöhnt bin, ein Fahrzeug das nicht nur modern sondern auch auffällig sauber und nicht zugetaggt war.

    Im Vorortzug der ungarischen MÁV

    Anders als ich es in Erinnerung hatte fuhren wir aber statt zum Déli zum Kelenföld Bahnhof, was seit der Eröffnung der neuen Metro kein Problem war auch von dort gut weiterzukommen. Um keinen Stress mit Einzeltickets zu bekommen, haben wir die Budapest 24 órás jegy am Automaten gekauft, die sich eigentlich lohnt wenn man schon 2-3 Fahrten am Tag macht.

    Unser erstes Ziel war das Szechenyifurdo im Stadtwäldchen. Eigentlich bin ich seit meinem ersten Besuch 1988 immer wenigstens einmal hier schwimmen aber auch entspannen gegangen. Im Laufe der Jahre hat sich aber auch hier Eines definitiv verändert, der Preis. Für uns Beide recht üppige 65€ zu zahlen war aber trotzdem jeden Cent wert, sowohl die Aussenbecken als auch die Thermalbäder und Saunen waren nach den Tagen zuvor Wellness pur.

    Die Stunden purzelten nur so und da wir ja noch mehr Budapest mitnehmen wollten, sind wir halb Vier nach einem kurzen Fußweg über den Heldenplatz wieder in die älteste U-Bahn Europas die Metro 1 Richtung Vaci ut gestiegen.

    Hősök tere

    Was mir auf der Vaci Straße sofort aufgefallen ist, es gibt keine Bettler, keine Zigeuner und sonstige ungebetene Gäste mehr. Während es früher hier fast unmöglich war wegen allem möglichen angesprochen zu werden, konnte man hier total entspannt durch die Gassen schlendern.

    Die nächste Station war ein für viele Leute eher nebensächlicher Ort, für mich aber der Beginn einer großen Leidenschaft. Genau hier konnte ich vor fast 40 Jahren meinen ersten McDonalds Big Mac essen… es war damals die erste Filiale im Ostblock und für mich sowas wie eine Sensation. Hannes konnte das gar nicht verstehen, für ihn gibt’s McD schon immer.

    McD an der Vaci ut

    Wir liefen die Straße noch weiter hoch, genau bist dem Parkplatz an der Elisabeth Brücke, wo man mir damals den wunderschönen 5er BMW innerhalb von 20 Minuten geklaut hatte.

    Der nächste Stopp war in der alten Markthalle am Donauufer. Als ich auf der Suche nach ungarischen Pfirsichen nicht fündig wurde stieß ich aber auf einen Stand mit original russischen Kaviar und konnte mich erinnern, dass unser langjähriger Trucker Andy mich vor vielen Jahren schonmal bat, wenn ich denn mal wieder da bin, an ihn zu denken. Diesmal hat es geklappt und ich habe für Opa auch gleich noch ein Glas eingepackt.

    Zurück zum Kelenföld Bahnhof ging es traditionell mit der Straßenbahn 49, die immer noch die aus den 50ern stammenden Wagen betreiben.

    Die gute Tat des Tages war dann noch die Übergabe der Tagestickets an eine sichtlich erfreute spanische Studentin, die vorher vergebens versuchte am Automaten ein Ticket zu ziehen.

    Da es am nächsten Morgen Richtung Heimat gehen sollte, machten wir in Érd dann doch noch die Bertha flott um uns im Tesco mit Salami, Paprika und frischem Knoblauch einzudecken.